Torregen zum Saisonabschluss – ASV Dachau II vs SSV Schrobenhausen
Gegner: SSV Schrobenhausen
Anwurf: 03.03.2024, 18:00 Uhr
Hallenadresse:
Gröbenriederstraße 21, 85221 Dachau
Am Sonntag stand für die zweite Herrenmannschaft des ASV Dachau das letzte Spiel der regulären Saison an. Nachdem die vorangegangene Begegnung gegen den HC Donau/Paar II zwar mit einer Niederlage endete, der ASV jedoch im direkten Vergleich bei gleichem Punktestand zu den Ingolstädtern die Nase vorn hätte, war der Klassenerhalt den Dachauern schon vor Beginn der Partie gegen den SSV Schrobenhausen sicher. Nichtsdestotrotz nahm die Mannschaft das Spiel nicht auf die leichte Schulter. Es ging für die Dachauer dabei immerhin um Platz 4 in der Tabelle. Mit einem vollen Kader und einer ungewöhnlich gut gefüllten Tribüne waren alle Voraussetzungen für ein erfolgreiches Spiel gegeben und so viel sei im Vorhinein verraten: An Toren sollte es nicht mangeln…
Vor Beginn der ersten Hälfte schwor Trainer Kottmeir seine Mannschaft auf das letzte Spiel ein: „So Jungs, heute können wir uns für unsere solide Saison mit einem vierten Platz belohnen.“ „Ja, belohnt euch da, Männe‘!“, hallte es zustimmend von der Tribüne. Nach einem irritierten Blick in Richtung des Zwischenrufs schielte Kottmeir auf seine Armbanduhr und fuhr fort: „Spielbeginn 18 Uhr. Time-out gibt’s heut nicht und bleibts nach’m Foul ja nicht zu lange am Boden liegen.“ - ein vielsagender Seitenblick zu Hutterer - „Ich muss um 19:30 am Gate sein“. Der Trainer war nämlich nur noch 10.000 Meilen von seiner Thai Airways Jade-Mitgliedschaft und damit von lebenslang zusätzlichen 170g Freigewicht fürs Handgepäck entfernt. Da hatte er sich spontan den Flug nach Bangkok gebucht. Finanziell wird’s sich mit der Zeit sicher rechnen, so die Überlegung.
Der ASV erwischte den besseren Start in die Partie. Ungewohnt agiles Angriffsspiel führte innerhalb der ersten zehn Spielminuten zu einer 6:3 Führung, wobei die Hälfte der sechs Tore von außen kamen. Den Außenspielern Grund und Gith wurde schon ganz schwindelig, an so viele Anspiele mussten sie sich erst einmal gewöhnen. In den darauffolgenden Minuten konnte die Heimmannschaft ihre Führung weiter ausbauen, bis dann zur Mitte der ersten Halbzeit eine Flaute einsetzte. Zwar war das Angriffsspiel passabel und auch die Abwehr stand relativ stabil, jedoch ließ das Rückzugsverhalten zu wünschen übrig, sodass der SSV nach dem Anwurf und im Gegenstoß immer wieder schnelle Tore erzielen konnte. In dieser Spielhälfte sorgten die grundsätzlich verschiedenen Körpertypen der beiden Mannschaften für deutlich sichtbare Qualitätsunterschiede. Die Schrobenhausener Spieler waren im Schnitt deutlich kleiner und agiler als die Dachauer Mannschaft. Diesen Vorteil konnten Sie in der schnellen Vorwärtsbewegung voll ausnutzen. Dafür ging für die Gäste aus dem Rückraum nicht viel, was wiederum dem ASV im Angriff besser gelang. Der SSV konnte bis zum Ende der 23. Spielminute auf ein Tor an den ASV herankommen (13:12), doch für den Rest der ersten Hälfte rissen sich die Dachauer noch einmal am Riemen, sodass sie nach unter anderem zwei 7-Meter-Toren mit einer komfortablen Führung von 19:15 in die Halbzeitpause gehen konnten.
Der Coach zeigte sich zufrieden mit der bisherigen Leistung seiner Mannen. Für verbesserungswürdig hielt er die Rückwärtsbewegung der Mannschaft. Schlegel hingegen nutzte die Halbzeitpause zur persönlichen Weiterbildung und saß mit seinem Laptop im Kabineneck. Giths außergewöhnliches Laufverhalten hatte ihm so gut gefallen, dass er auf der Suche nach noch mehr aufregendem Material im Internet recherchierte. Sichtlich euphorisch meinte er mit der Seite Github.com einen Volltreffer erzielt zu haben, musste dann aber enttäuscht feststellen, dass sich dort statt den erwarteten Sportclips nur ein Haufen Computernerds tummelten. Zum Beginn der zweiten Hälfte versammelte sich die Mannschaft noch einmal und rief unisono in altbewährter Manier: „Schau ma mal, was wird!“
„.. was wird!“, sprach der Schiri und pfiff die zweite Halbzeit an. Die ersten fünfzehn Minuten dieser Spielhälfte standen ganz im Zeichen des Dachauer Rückraums. Vor allem Hutterer überzeugte in diesem Zeitraum mit fünf Treffern (trotz zwischenzeitlicher Hinausstellung), wovon eine Überschallgranate aus dem Stand so ins Kreuzeck einschlug, dass er nach dem Spiel einen Anruf vom Kanzler erhielt, der die weitere Verwendung solcher Würfe in der kommenden Saison verbot. Mit 29:19 konnte der ASV so in der 43. Spielminute gar eine 10-Tohre-Führung verbuchen. Dies sollte die höchste Tordifferenz für den Rest der Partie bleiben. Zwar machten die Spieler des ASV weiterhin ein gutes Spiel und zeigten starken Teamgeist (was sich übrigens auch im Torspiegel zeigt: Jeder Feldspieler traf mindestens einmal), doch warf der SSV trotz des Rückstands nicht das Handtuch und kämpfte weiter. Hierbei sei auch der Schrobenhausener Außenspieler Häusler erwähnt, der seine Mannschaft mit einer guten Leistung und 12 Treffern im Spiel hielt. Als die Toranzeige des ASV dann der 40 immer näherkam, wurde es auf der Auswechselbank etwas unruhig. Dlask scharrte schon mit den Hufen. Als der Trainer Dlask endlich von der Kette ließ, nutzte der Spieler die Gelegenheit und sicherte sich mit zwei Treffern in Folge das 40. Tor. Herzlichen Glückwunsch und allerdurstigste Dankbarkeit an dieser Stelle! Mit 72 Treffer endete eine torreiche Partie und der ASV konnte stolz sein letztes reguläres Spiel der Saison mit 42:30 für sich entscheiden.
Nach dem erfolgreichen Spiel muss sich die Mannschaft jetzt noch in den „Platzierungs-PlayOffs“ gegen den TG Landshut II und den HC Deggendorf in Hin-und-Rückspiel um Platz 5-8 der beiden Bezirksligagruppen beweisen.
Mein Freund ist aus Leder!
Torschützen
Für den ASV spielten Christopher Gebell und Kilian Strauch im Tor, Felix Eßlinger (1), Kilian Schwalbe (4), Till Kreisel (5/2), Sebastian Gith (4), Benedikt Schlegel (3), Thomas Stöckl (4), Michael Grund (5), Luca Laux (3), Moritz Schwalbe (4), Andreas Dlask (2) und Matthias Hutterer (7)