Noch immer ungeschlagen in den blauen Trikots
Gegner: SG Moosburg II
Anwurf: 06.11.2022, 16:00 Uhr
Hallenadresse:
Theodor-Heuss-Straße / Ecke Scholl Straße, 85221 Dachau
Nach über einem Monat (!) Spielpause durfte die zweite Herrenmannschaft endlich für ihr zweites Spiel der Saison aufs Feld. Zeugwart Kirschner konnte die Trikots der Mannschaft glücklicherweise noch vom Speicher bergen, sie waren versteckt hinter einer hölzernen Kiste voll von vergitterten Plastikbrillen verschiedenster Neonfarben und mehreren Munitionsgürteln nach Machart eines Berühmten deutschen Kreuterlikörherstellers. "Zum Glück hab ich die beim Flohmarkt neulich nicht an den Mann bekommen", murmelte der Südfruchtfürst beim Entfernen der Spinnweben von der Trikottasche. Dann fügte er hinzu: "Noch sind wir ja ungeschlagen in den alten Lumpen". Aber auch die späteren Träger der Trikots zeigten nach der langen spielfreien Zeit an der ein oder anderen Stelle ein wenig Flugrost. Auch eine übriggebliebene blaugelbe Dose Kriechöl wurde nach der Heimfahrt der Mannschaft in der Kabine zurückgelassen. Herkunft unbekannt. Doch die Mannschaft war nicht müßig gewesen in den letzten Wochen. Trainer Reuschel hatte die Zeit genutzt, um die ohnehin schon dopingverdächtige Fitness der Spieler noch weiter auf die Spitze zu treiben. Auch dem Verfeinern einiger strategischer Eckpunkte im Spielverhalten der Mannschaft taten die zusätzlichen Wochen gut.
Trotzdem taten sich die Stadtwaldler schwer damit, ins Spiel zu kommen. Das Selbstverständnis, das vor der Begegnung an den Mann gelegt worden war, verflog zeitweise in den ersten Spielminuten, als die SG Moosburg schnell zwei Tore in Führung gehen konnte. Zwar kam der ASV bald wieder an den Gegner heran und gelangte für die folgenden Minuten auch nicht in Rückstand, dennoch hatten die Spieler sichtlich Schwierigkeiten sich gegen die Moosburger Abwehr zu behaupten. Nach dem 8:8 in der 18. Spielminute schien dann aber ein Knoten zu platzen. Die Dachauer konnten immer mehr auf dem Feld umsetzen, was die letzten Wochen im Training besprochen wurde. Im Angriff wurde mit mehr Tempo gespielt, die Abwehr stand kompakter und so konnte bis zur Halbzeitpause eine komfortable Führung (14:9) seitens des ASV erspielt wurden. Besonders hervorzuheben war in dieser Spielphase die Leistung der beiden Spieler Schultes (a.k.a el pájaro loco) und Kreisel, der seinem Namen alle Ehre machte, indem er die Gegner schwindelig spielte. Die hohe Geschwindigkeit, die die beiden an den Tag legten, sorgte für einen regelrechten Aufschwung in der ganzen Mannschaft.
Trainer Reuschel bat die Spieler in der Halbzeitpause an genau diesen Aufschwung in der zweiten Spielhälfte anzuknüpfen.
Und genau das passierte dann auch. Mit einer für die zweite Herrenmannschaft ungewöhnlichen Überlegtheit und Souveränität, die aber auch ein gewisses Level an Spielgeschwindigkeit nicht missen ließ, spielten die Stadtwaldler die zweite Hälfte herunter und konnten so ihren Sieg mit einer 36:22 Führung verbuchen.
In diesem Spiel wurde eine gewisse Charakteranpassung der gesamten Mannschaft ersichtlich, die unmissverständlich mit der Leitung des Kaders durch den "neuen" Trainer Reuschel in Verbindung gebracht werden kann. Ein bisschen weniger Chaos, ein bisschen mehr Disziplin, ein bisschen mehr Mannschaftsspiel als Einzelkampf. Selbstverständlich gibt es für die zweiten Herren diesbezüglich noch genügend Entwicklungsbedarf, doch die ersten Schritte in die richtige Richtung wurden offensichtlich schon gemacht. So macht Handball spaß!
Für den ASV spielten Michael Krauß und Christopher Gebell im Tor, Felix Eßlinger (3),Till Kreisel (9), Korbinian Schultes (5), Julian Frank, Thomas Stöckl (7/3), Max Mooseder (1), Maximilian Kopp (2), Alexander Kirschner (2), David Gierke (1), Luis Hillerbrand (2), Matthias Hutterer (4)