Jubel, Jubel, zweiter Sieg! ASV Dachau II vs HSG Freising-Neufahrn II
Gegner: HSG Freising-Neufahrn II
Anwurf: 08.10.2023, 18:30 Uhr
Hallenadresse:
Luitpoldstraße 1, 85356 Freising
Eine seltene Freude bot sich Trainer Kottmeir am vergangenen Sonntag dar. Denn mit vollem Kader reiste die zweite Herrenmannschaft des ASV Dachau zur Luitpoldhalle in Freising, um dort ihr drittes Spiel der Saison zu bestreiten. Zudem stand Kotti mit Schirischreck Grund ein weiterer hochqualifizierter, wenn auch leicht kränklicher, Offizieller zur Seite. Beste Voraussetzungen also für den Trainer, der heiß darauf war, nun endlich seinen ersten Sieg in Anwesenheit verbuchen zu können. Die Tabelle war recht undurchsichtig vor Beginn der Begegnung und auch für Spielanalyst M.H. schwer zu lesen. Die Halbmondbrille auf die Nasenspitze gerückt fasste er präzise zusammen: „Wenn jetzad Donau/Paar gega Schrobenhausen erfolgreich war, aber Schrobenhausen Freising zerlegt hat und mir wiederum gegen Donau/Paar gewonnen haben miass ma de heid doch ordentlich herspuin, oder ned?“. Auch wenn dieser deduktive Schluss bei genauerer Betrachtung einige Ungereimtheiten nach sich zog, sollte der Experte im Kern der Aussage Recht behalten: Ein Sieg war durchaus drin für den ASV. Kurz vor Aufwärmbeginn trudelte dann auch noch Kreisläufer Kopp ein und machte so die 14 voll. Seine Verspätung begründete das Holzkirchner Urgestein damit, dass er seinen drei Quadratmeter großen Wahlzettel wohl aus Versehen in eine Urne in Ljubljana geworfen hatte, so beinahe für einen Linksruck in Slowenien verantwortlich gewesen wäre und erst nach Klärung der Situation abreisen konnte.
So konnte die Partie mit voller Bank starten. Die ersten paar Spielminuten gestalteten sich recht ereignislos. Schiedsrichter Frohnhöfer machte jedoch mit einer frühen Verwarnung klar, dass er während der Begegnung außerordentlich hohen Wert auf sauberes Spiel legte, was einerseits zu vielen Verwarnungen und Zeitstrafen führte, die auf Unverständnis innerhalb der Mannschaften trafen, andererseits erfolgreich Kontrolle über die Begegnung etablierte und eine faires Spiel nach sich zog. Nach fünf Minuten im Einstand gelang es der Heimmannschaft mit drei Treffern in Folge in Führung zu gelangen. Eine Führung, die Freising über die nächsten 13 Minuten halten, jedoch nicht ausbauen konnte. Treffer aus den beiden Rückraumpositionen, von Rechtsaußen und ein dynamisches Spiel initiiert von Spielmacher Kreisel führten jedoch dazu, dass der ASV den Rückstand einholen konnte. Kurz vor der Halbzeitpause stellte sich Ossessegbe, der bislang trotz starker 1-gegen-1-Aktionen leider erfolglos im Abschluss geblieben war, als regelrechte Nemesis für seine ex-Mannschaft Freising/Neufahrn dar und sorgte mit zwei Treffern in Folge für die Führung des ASV, die mit einem 7 m-Treffer drei Sekunden vor Schluss sogar noch auf einen Halbzeitstand von 12:14 ausgebaut werden konnte.
Zur Halbzeitpause bat Trainer Kotti zwei Spieler seiner Mannschaft den bisher noch nicht eingesetzten Torhüter Gebell warmzuwerfen. Während der Aufwärmübungen verhielt sich die Quote des Nachwuchstalents unauffällig und es gab noch keine Anzeichen dafür, dass die Torwartleistung in der zweiten Hälfte einen entscheidenden Faktor für den Sieg darstellen könne.
Die Halbzeit begannen die Stadtwaldler in Unterzahl. Dies lag an Sticheleien seitens Dachauer Mannschaftsoffizieller, die der Schiedsrichter hart, aber gerecht ahndete. Kassenwart Hillerbrands Pupillen schienen lodernd zu leuchten als der Schiri den Offiziellen noch einmal die Chance gab, vorangegangene Bemerkungen zu relativieren und der Geifer lief ihm in Bächen aus den Mundwinkeln als der MO dann die ahndungswürdige Bemerkung machte (anm. d. Red.: Strafen wegen Meckern ziehen eine beachtliche Finanzspritze für die Mannschaftskasse nach sich).
Die Spieler des ASV wollten sich nun die in der ersten Spielhälfte erkämpfte Führung nicht mehr nehmen lassen, was ihnen auch gelang. Wichtiger Akteur war in dieser Phase Stöckl der seine beiden Wurfarme an diesem Morgen wohl mit einer Extraportion Aloe vera Extrakt versehen hatte. Aus den unmöglichsten Winkeln und Positionen zirkelte er den Ball mit teilweise kriminell niedriger Wurfkraft ins Netz, sodass seine Kollegen auf der Bank vermehrt die vier Stöckelschen Schritte der Aggressionsbewältigung durchlaufen mussten (s. Abb. 1).
Abb.1: Die vier Stöckelschen Schritte
der Aggressionsbewältigung
Weiter hervorzuheben ist Rechtsaußen Schlegel, der eine hohe Trefferquote und einige haargenau platzierten Würfe vorzuweisen hatte. Auch Eßlinger aka ‚Mustelido‘ überraschte seine Mannschaft mit einer so gar nicht zum Körpervolumen passen wollenden, leichtfüßigen Offensivaktion von der er seinen Mitspielern wohl noch wochenlang erzählen wird („weißt noch, wie ich de Luftpumpn in Freising ausgetanzt hab?“). Die gesamte Mannschaft zeigte eine starke Leistung sowohl in der Offensive als auch der Defensive und wurde im Tor von einem „bockstarken“ (Zitat d. Trainers) Gebell komplettiert. Eine Rückraumfackel von Frank, besiegelte den Dachauer Triumph und die Begegnung endete mit 26:31 Toren für den ASV.
Die Trainer zeigten sich zufrieden mit der Leistung ihrer Mannschaft betonten aber, dass sie während des Spiels noch einige Ansatzpunkte beobachten konnten, denen im Training noch Beachtung geschenkt werden sollte. Dies ist vor allem wichtig im Hinblick auf die nächstwöchentliche Begegnung im Heimspiel gegen den TSV Gaimershaim. Zwar muss nach eingehender Analyse der Tabellen-und-Spielsituation des Spielanalysten M.H. auch in diesem Spiel ein Sieg her, doch auch die präziseste Statistik irrt beizeiten, Herr H.!
Mein Freund ist aus Leder.
Torschützen
Benedikt Ambrosi und Christopher Gebell im Tor, Felix Eßlinger (2), Till Kreisel (5/2), Julian Frank (1), Tawfique Dedji Ossessegbe (2), Matthias Hutterer (3), Thomas Stöckl (9), Max Mooseder, Maximilian Kopp (1), Kilian Strauch, Benedikt Schlegel (5), Moritz Schwalbe (2) und Luis Hillerbrand (1)