Nichts zu holen in Ismaning
Gegner: TSV Ismaning
Anwurf: 03.02.2024, 19:30 Uhr
Der ASV Dachau taumelt nach der erneuten Niederlage beim Bayernligaabsteiger aus Ismaning langsam dem direkten Wiederabstieg entgegen. Man verliert mit 29:19 und erneut wird deutlich, dass die Qualität im Angriff in dieser starken Landesliga aktuell nicht ausreicht. Die Gründe dafür sind vielfältig - um nur ein paar namentlich zu nennen: Ludwig Streller (nach Kreuzband-OP noch in der Reha), Johannes Pscherer (Handgelenk gebrochen), Johannes Hutterer (Sperre), Matthias Hauß (Sperre), Alexander Kirschner (gebrochene Nase), Topscorer David Gierke (Schiedsrichter-Einsatz) aaaand the list goes on and on. Etliche Spieler können aktuell ohne 5kg Tape am Sprunggelenk kaum laufen oder ohne Pferdesalbe ihre Wurfschulter nicht schmerzfrei bewegen, schleppen ihren Kadaver aber dennoch wöchentlich ins Training. Weiter muss häufig nach dem Training kalt (bzw. "Schwimmerbeckenkühl") geduscht werden, was auch keinem wirklich Spaß macht. Aber bei allen personellen Sorgen und auch dem nicht grandiosen Training in der Vorwoche darf man keine Ausreden suchen. Sicher haben auch die anderen Vereine in diesem doch sehr körperbetonten Sport mit Verletzungssorgen zu kämpfen. Es liegt nur an der Mannschaft selbst und wenn jeder seine eigenen Befindlichkeiten irgendwie ignorieren kann und alles für den Sieg gibt, dann sind auch Erfolgserlebnisse möglich. Und die Vorzeichen standen trotz allem nicht komplett schlecht, kann man sich doch auch immer wieder auf Aushilfe durch erfahrene Handballer wie Markus Walk oder Kilian Schwalbe verlassen.
So sah es in den ersten 12 Minuten am Samstagabend auch richtig gut aus. Man stand hinten sehr sattelfest und konnte vorne ein paar Nadelstiche setzen, um 3:4 zu führen. Ziel war es, die von etlichen Negativergebnissen geplagten Ismaninger durch aggressive Spielweise zu Fehlern zu zwingen. Leider hat sich in den darauf folgenden neun Minuten aber das Dachauer Angriffsspiel einen Urlaubstag eingetragen - wer den genehmigt hat bleibt ungeklärt - und die Isardevils zogen durch Tempogegenstöße und bessere Angriffe im Positionsspiel auf 10:4 davon. Den Coaches Andi Hofmann und Quirin Westermeier war vor dem Spiel auch unklar, warum Ismaning so weit unten in der Tabelle ist, war ihr selbst definiertes Saisonziel doch der direkte Wiederaufstieg in die Bayernliga und der Kader gespickt mit technisch und insbesondere körperlich bestens ausgebildeten Spielern. An dieser Stelle macht es eigentlich keinen Spaß mehr, den Bericht weiterzuschreiben... Die Gäste aus dem Münchner Nordwesten kämpften freilich und konnten das Spiel phasenweise schon mitgehen, leider blieb man im Angriff zu ungefährlich. Ein Spiel, in dem nur Positionsangriffe sechs gegen sechs gespielt worden wären, hätte mit der wirklich couragierten Abwehrleistung durchaus spannend gestaltet werden können. Es ging mit 15:8 aus Sicht der Heimmannschaft in die Halbzeit und das Spiel endete mit 29:19. Man hat sich nicht komplett abschießen lassen aber wirklich gefährdet war der Sieg des Favoriten eigentlich zu keiner Zeit mehr. Psychologisch betrachtet ist es einfach auch schwierig, gegen einen Bayernligaabsteiger als Tabellenletzter bei einem 7-Tore-Rückstand noch ernsthaft an den Sieg zu glauben, auch wenn selbstverständlich im Handball sehr vieles möglich ist.
Es bleibt schlussendlich nur zu hoffen, dass sich das Lazarett langsam lichtet und auch im Training wieder die Qualität steigen kann. Die Mannschaft zeigt in jedem Spiel phasenweise, zu was sie zu leisten im Stande ist. Wenn man diese Phasen stetig verlängert, dann können auch noch Überraschungssiege eingefahren werden. Um den Abstieg aber noch irgendwie abzuwenden, MUSS in zwei Wochen beim Heimspiel gegen den FC Bayern München unbedingt gepunktet werden. Ein großes "vergelt's Gott" geht an die tapferen Fans, die 60 Minuten lang egal bei welchem Spielstand angefeuert haben und trotz der roten Laterne den Männern vom Stadtwald so treu bleiben. Das ist nicht selbstverständlich und zeigt, wie toll das Vereinsleben in der Handballabteilung des ASV Dachau wirklich ist. Wir werden in zwei Wochen und auch in allen Trainingseinheiten bis dahin wirklich alles geben, Ehrenwort!!!
Für den ASV spielten: Valentin Hagitte (TW), Martin Stetter (TW, 1), Viktor Schwalbe (5), Finn Rohmert (4/3), Moritz Deichl (4), Markus Walk (2), Kilian Schwalbe (1), Fabian Ehlis (1), Petrit Guri (1), Maximilian Hauß, Felix Eckstein, Luca Laux, Fabian Freibauer, Marco Dehn