Knappe Heimniederlage gegen den SC Unterpfaffenhofen/Germering
Gegner: SC Unterpfaffenhofen/Germering
Anwurf: 30.09.2023, 18:30 Uhr
Am Ende hat es leider nicht ganz gereicht, man verlor mit 22:24 zu Hause gegen den starken Mitaufsteiger Unterpfaffenhofen/Germering und somit erhöht sich der Druck auf die Mannschaft um Captain Maxi Hauß, da das nächste Spiel auswärts beim Tabellenführer und Aufstiegsmitfavoriten Anzing bestritten werden muss.
Aber nochmal von vorne. Die Halle war gut gefüllt, die Stimmung war motiviert und nicht zu angespannt, beim Aufwärmen wurde mit großer Konzentration agiert und alles war angerichtet für einen tollen Handballabend in der Georg-Scherer-Halle. Das Trainerteam Hofmann/Westermeier hat die Mannschaft gut vorbereitet, warnte vor Spielmacher Lukas Donaubauer ("wenn's drauf ankommt, trifft er die Entscheidungen") und den torgefährlichen Tobias Lachnit (meist Halbrechts), sowie beide Außenspieler. Außerdem war man vor der Umschaltschnelligkeit der Gäste gewarnt, haben sie in ihrem ersten Spiel doch sehr viele Tore über die erste und zweite Welle erzielt.
Trotz alledem gelang der Auftakt überhaupt nicht. Durch schön herausgespielte Angriffe und einem Tempogegenstoß nach einem technischen Fehler lag das Heimteam nach nicht einmal 3 Minuten bereits mit 0:3 zurück. Erst durch eine von Spielmacher Finn Rohmert herausgeholte zwei Minutenstrafe konnte Rechtsaußen Alex Kirschner mit einem Empty-Netter (U.hofen-Germering nahm in Unterzahl den Torwart für einen sechsten Feldspieler heraus) für den ersten Treffer des Abends sorgen. Durch einen Wechselfehler dehnte sich diese Zeitstrafe sogar auf 4 Minuten aus, wodurch Dachau endlich im Spiel ankam und nach 15 Minuten zum ersten Mal durch Neuzugang Tawfique Ossessegbe mit 6:5 in Führung gehen konnte. Im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit konnte sich keine Mannschaft auf mehr als ein Tor absetzen, die Führung wechselte dabei ständig hin und her. Der noch leicht vom Fieber geschwächte aber dennoch aufopferungsvoll kämpfende Fabi Freibauer konnte aber tatsächlich kurz vor dem Halbzeitgong zur 12:11 Pausenführung einnetzen. Diese Führung war nicht unverdient, denn durch ein diszipliniertes Rückzugsverhalten, konnte dem Umschaltspiel der Gäste Einhalt geboten werden und im Positionsangriff war die kompakte Abwehr der Männer vom Stadtwald wie auch schon in den ersten beiden Saisonspielen nur schwer zu überwinden, was wie so oft auch am starken Valentin Hagitte zwischen den Pfosten lag.
Zu Beginn des zweiten Abschnitts überzeugten gleich beide Fabis (Fabi Freibauer von Halb und Fabi Ehlis aka "Woife" oder "Facklberg" von Außen) durch schöne Tore auf der rechten Angriffsseite, wodurch Dachau eine 14:11 Führung herausspielte. Eine fragwürdige 2-Minuten Strafe gegen den erneut starken Finn Rohmert ließ den Gegner jedoch schnell wieder herankommen und die Heimmannschaft im weiteren Spielverlauf zur 45. Minute sogar wieder überholen (16:18 aus Dachauer Sicht). Zwischen der 35. und 45. Spielminute war zwar nicht direkt ein Bruch im Spiel der Schützlinge von Andi Hofmann und Quirin Westermeier zu verzeichnen, jedoch war die Körpersprache zeitweise nicht mehr auf dem Top-Level und die Zuversicht, dieses Spiel gewinnen zu können, schien etwas verloren zu gehen. Der anschließende 16:19 Rückstand konnte dennoch wieder aufgeholt werden, David Gierke, Matthias Hauß, Fabian Ehlis, Finn Rohmert und nochmals David Gierke erzielten binnen kürzester Zeit fünf Treffer, während man sich hinten nur zwei Tore einfing. Somit stand es sieben Minuten vor Schluss wieder Unentschieden (21:21) und es sah so aus, als würde das Spiel nun zugunsten der Heimmannschaft kippen. Leider muss man neidlos anerkennen, dass die Gäste aus dem Landkreis Fürstenfeldbruck mental äußerst stabil sind und stets die Ruhe bewahren konnten. In den dramatischen Schlussminuten haben sie einfach etwas cleverer agiert, während bei Dachau die berühmt berüchtigten Zentimeter gefehlt haben. Das Spiel nur auf die letzten Minuten zu reduzieren, wäre jedoch Quatsch, verloren hat man es letztlich aufgrund kleinerer Durchhänger und einer minimal höheren Felerquote über das ganze Spiel gesehen.
Fazit: Wäre es fünf Minuten länger gegangen, hätte die Führung vermutlich nochmal gewechselt, vielleicht wäre ein Unentschieden auch ein faires Ergebnis gewesen, aber es ist jetzt wie es ist. Es werden noch viele sehr knappe Spiele in dieser starken Liga kommen und vielleicht kann die Mannschaft ihre Lehren aus einem solchen Fight ziehen, um in Zukunft in solchen Zitterpartien hoffentlich als Sieger vom Platz zu gehen. Insgesamt war die Abwehr wieder stark, aber es zeichnet sich mehr und mehr ab, dass es im Angriff aktuell etwas zu wenig ist. Im Schnitt erzielt man diese Saison Stand jetzt nur rund 23 Tore pro Spiel, für einen Sieg reicht das im Handball nicht oft. Dass wir die Qualität haben, deutlich mehr Tore zu erzielen, steht außer Frage und konnte auch schon oftmals gezeigt werden, manchmal fehlen aber eben noch das Quäntchen Überzeugung und die nötige Tiefe. Nun heißt es eine Woche lang hart im Training zu arbeiten, den Sonnenbrand vom Malle-Urlaub (Luca) auszukurieren und nächste Woche in Anzing voll anzugreifen. Wenn man bedenkt, dass Unterpfaffenhofen/Germering (Anm. des Verfassers: Wie unfassbar lang kann ein Mannschaftsname eigentlich sein, das passt ja auf kein Trikot drauf, den Bericht zum Rückspiel schreibt jemand anders!) mit nur einem Tor gegen den Bayernligaabsteiger verloren hat, kann man sich für dieses Spiel mit Sicherheit auch Hoffnungen machen.
Für Dachau spielten: Valentin Hagitte (TW, 1), Andreas Dlask (TW), Finn Rohmert (4), David Gierke (4), Fabian Ehlis (3), Fabian Freibauer (3), Matthias Hauß (3/1), Tawfique Ossessegbe (2), Maximilian Hauß (1); Alexander Kirschner (1), Johannes Pscherer, Petrit Guri, Luca Laux und Johannes Hutterer.